Einerseits ist für sie die gemeinhin erhältliche Kleidung häufig unzweckmäßig und unvorteilhaft geschnitten. Andererseits ist die Auswahl an Mode, die die besonderen Bedürfnisse dieser Menschen gezielt berücksichtigt, immer noch sehr gering. Damit dürfte für viele Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen der Eindruck, nichts Passendes im Schrank zu haben, mehr als als eine gefühlte Wahrheit sein — und „exklusive Mode“ mehr als eine Phrase.
2019 hat es dem österreichischen Label MOB Industries damit gereicht. In Kooperation mit verschiedenen jungen Modelabels traten die Designerinnen an, um Kleidung zu entwerfen, die praktische Funktionalität mit modischem Anspruch verbindet. MOB steht für Mode ohne Barrieren und besonders auf Menschen im Rollstuhl sind die Designs zugeschnitten. Doch auch Passformen, die gut im Stehen zu tragen sind, sind bei MOB Industries erhältlich.
So vereinfachen z. B. Magnetverschlüsse das eigenständige Aus- und Ankleiden, erleichtern aber natürlich auch persönlichen Assistenten die Arbeit. Die Hosen sind hinten etwas höher und an den Beinen etwas länger geschnitten, wodurch sie im Sitzen nicht störend verrutschen. Außerdem verzichten sie auf die überflüssigen Gesäßtaschen, haben flache Nähte und einen elastischen Bund. Die Oberteile berücksichtigen in ihrer Form die sitzende Haltung. Die Jacken sind so designt, dass sie nicht an den Rädern schleifen.
Die Auswahl bei MOB Industries wird aktuell stark ausgebaut. Die Signale sind gesetzt und inklusive Mode steht mittlerweile auch bei anderen Labels auf der Agenda. Damit ist es hoffentlich nur eine Frage der Zeit, bis Mode für jeden Anlass und Geschmack auch für jeden Mensch passend erhältlich ist.